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Geschichte

Fakten

Jedesheim ist eine Gemeinde nahe der Iller im bayrischen Landkreis Neu-Ulm. Die Ortschaft wurde im Rahmen der kommunalen Gebietsreform 1978 zu Illertissen eingemeindet und hat selbst etwa 1400 Einwohner.

900 Jahre Jedesheim


Das Kloster Einsiedeln, der Sterbeort des Jedesheimer Kirchenpatrons, des Hl. Meinrads, besaß in unserer Gegend zahlreiche Besitzungen, die von einem in Jedesheim sitzenden Vogt oder Amtmann verwaltet wurden.

Streitereien um diese Vogtrechte zwischen dem Grafen Hartmann von Kirchberg und dem Grafen Rudolf von Bregenz wurden schließlich auf dem Jedesheimer Schlachtfeld am 10. Januar 1108 ausgetragen. Sieger blieb der Kirchberger. Dieser versöhnte sich danach mit seinem Gegner.

In einem Bericht über diese Schlacht wurde Jedesheim das erste Mal urkundlich erwähnt.

Dies war der Anlass zu der 900-Jahr-Feier unseres Dorfes vom 1.-3. August im Jahr 2008, aufgrund welchem auch die ursprüngliche Internetpräsenz im Auftrag des dafür organisierten "Festausschusses 900 Jahre Jedesheim" entworfen wurde, aus dessen Weiter- bzw. Umentwicklung diese hier entstand.

Das zugehörige Logo zum Jubiläum, das ihr auch hier oben sehen könnt (und auf den Grußschildern am Ortseingang), wurde von Peter Merk entworfen.

Interpretation des Jubiläumslogos "900 Jahre Jedesheim"

Mein Ziel bei der Gestaltung des Jubiläumslogos war die Einfachheit und die Beschränkung auf das Wesentliche. Schlichte und eindeutige Symbolik, sowie einfache und klare Farben stehen für den ländlichen Charakter Jedesheims. Einfache Farbgebung und Symbolik erleichtern darüber hinaus die Reproduzierbarkeit und kann in der Kommunikation zum Jubiläum (Werbetafeln, Internet, Briefkopf etc.) leicht integriert und umgesetzt werden.

Weißer Hintergrund und Rote Schrift deuten auf die Farbgebung im Jedesheimer Wappen hin (in der Wappenkunde gilt weiß für silber). Wer Jedesheim aus der fernen oder nahen Umgebung betrachtet, wird feststellen, dass Jedesheim in Wald (Farbe grün) "eingebettet" ist. Im Logo ist dieser Umstand mit zwei stilisierten Waldgruppen dargestellt: einerseits der nördliche Wald (das Marteröschle) und andererseits der südliche Lindenbergwald. Dazwischen liegt Jedesheim. Die Kontrastwirkung der verwendeten Farben rot, grün und weiß ist beabsichtigt, weil sie die visuelle Kommunikation unterstützt.

Das Logo enthält die Bezeichnung des Jubiläums "900 Jahre Jedesheim" und die Eckdaten des Jubiläums "1108 und 2008". Die 900 Jahre währende Existenz Jedesheims wird nicht nur durch die relevanten Jahreszahlen, sondern zusätzlich durch die damit verbundenen Symbole ausgedrückt. "Jedesheim beginnt" quasi links mit dem Symbol für die historische Schlacht 1108 (Lanzen- und Pfeilspitze, siehe auch Wappen von Jedesheim) und reicht mit dem Symbol der heute noch weithin erkennbaren Pfarrkirche St. Meinrad bis in die Gegenwart.

Peter Merk, 29.05.2007



Festausschuss 900 Jahre Jedesheim:

Hinten v. l.:
Valentin Mayer,
Herbert Strang,
Matthäus Beyrle.

Vorne v. l.:
Johannes Faulhaber,
Herta Hörmann,
Tobias Rueß.

Nicht auf dem Foto:
Schmölzer Georg, Miller Andreas.


Siedlungsgeschichte

Funde im Gebiet um Jedesheim zeugen von einer ersten Besiedlung in der mittleren Steinzeit (zwischen 10000 und 4000 v.Chr.). Auch aus der nachfolgenden älteren Eiszeit (bis ca. 1000 v. Chr.) wurden bei Ausgrabungen Gegenstände gefunden, etwa in Form der "Regenbogenschüsselchen"; diese Goldplättchen, die nach oben gew�lbt sind, dienten damals bereits als Zahlungsmittel.

Einige Jahrhunderte später, ab dem Jahr 15 v. Chr. eroberten die Römer immer größere Gebiete nördlich der Alpen und besetzten den süddeutschen Raum bis zum Limes. Bis ins dritte Jahrhundert n. Chr. hielten die Römer ihre Provinz "Raetia". Erst 233 n. Chr. überrannten die Alemannen erstmals den Limes. Die Grenzen des Imperium Romanum wurden zwar für kurze Zeit wieder hergestellt, doch in den Jahren 259-260 kam es zu einem erneuten Einbruch, der das Gebiet nördlich der Donau und westlich der Iller in alemannische Hand brachte. Lange Zeit bildete die Iller zwischen den alemannischen und römischen Gebieten die Grenze, die aber immer mehr und mehr durchlässig wurde. Einzelne Alemannenstämme drangen allmählich in das römische Gebiet vor. So liegt es nahe, dass die Umgebung von Jedesheim wegen ihrer Nähe zur damaligen Grenze bereits vor 450 n. Chr. durch Alemannen besiedelt war, also bevor die Römer aus Süddeutschland vollständig zurückgedrängt waren.

Der Name Jedesheim weist in diese Zeit um 400 zurück. Er läßt sich von "Jedungsheim", also "Heim des Jedung" ableiten. Von diesem Jedung kann als sicher angenommen werden, daß er " mit seiner Sippe " der erste Ansiedler war und dem alemannischen Volkstamm der Juthungen angehörte (althochdeutsch Evdungen). Von den Juthungen ist bekannt, daß sie aus einem Teil der alemannischen Hermunduren hervorgingen und daß sie im 3. Jahrhundert n. Chr. die Römer durch Einfälle bis nach Oberitalien zurückdrängten. Der Ort Jedesheim und sein Name gehen also auf die Sippe eines Juthungen zurück, der sich im Zuge der alemannischen Landnahmen im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. dort angesiedelt hat.

In einer Eintragung des "Württembergischen Urkundenbuchs" aus dem Jahr 1275 wird der Ort unter dem ursprünglichen Namen "Jedungsheim" schriftlich erwähnt. Zwischen 1300 und 1600 erscheint der Ortsname in verschiedenen Abwandlungen in den Jahrb�chern von Weingarten, Zwiefalten und Ellwangen.

Ulrich Schwab

Das Jedesheimer Wappen

Bei der folgenden Eintragung handelt es sich um einen in lateinischer Sprache abgefassten Bericht über eine Schlacht bei Jedesheim im Jahr 1108. Darüber wird berichtet:

"Am 10.Januar 1108 fand in dem nahen Jedesheim, das früher Eddungsheim hier, jene Fehde zwischen dem Grafen von Illerberg (Iller) und von Bregenz statt, welche sich um klösterliche Vogteirechte drehte. Graf Hartmann von Kirchberg besiegte den Grafen Rudolph von Bregenz, der damals Schirmvogt von Ochsenhausen war."
(Eggmann: Geschichte des Illertals)

Das Ereignis dieser Schlacht wurde als Motiv in das Jedesheimer Wappen aufgenommen, das es seit 1967 gibt. Die darauf dargestellten Spitzen einer Lanze und eines Pfeils sollen an die Schlacht erinnern. Nach der amtlichen Beschreibung ist das Wappen "geteilt von Silber und Rot, oben ein auffliegender Rabe, unten schräg gekreuzt eine goldene Lanzenspitze und eine goldene Pfeilspitze". Die Farben Silber und Rot sind die Farben der Grafen von Kirchberg, zu deren Herrschaft Jedesheim lange Zeit gehörte. Während also die gekreuzten Waffen an die Schlacht erinnern sollen, steht der auffliegende Rabe für den Patron der Jedesheimer Kirche, den heiligen Meinrad, der der Legende nach in seiner Einsiedelei zwei zahme Raben hielt. Nach dem Tod des Einsiedlers im Jahr 861 entstand an der Stelle seiner Klause in der Nähe des Züricher Sees das große Kloster Maria Einsiedeln. Nachdem dem Kloster Besitztümer in Jedesheim zugeteilt worden waren, verehrte die Jedesheimer Bevölkerung den heiligen Meinrad sehr und unternahm mehrmals Wallfahrten nach Einsiedeln. So lag es nahe, der ersten Pfarrkirche, die zur Zeit des Bistumsheiligen Bischof Ulrich von Augsburg gebaut und vermutlich auch von diesem eingeweiht wurde, den heiligen Meinrad zum Kirchenpatron zu geben.

Ulrich Schwab

TIPP:

Wer noch mehr über die Geschichte unseres Dorfes erfahren möchte:
Das Heimatmuseum ist jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet.
© Vereinsring Jedesheim